Das Sommerfest mit Bootstaufe und Siegerehrung
Das diesjährige Sommerfest des RRK war in jeder Hinsicht fulminant
So konnte der RRK 73 sportliche Siege feiern – mehr als je zuvor zu diesem Zeitpunkt in der Saison – und wie oft bekommt man schon einen kompletten C-Achter geschenkt? Doch schön der Reihe nach.
Erster Programmpunkt nach der Begrüßung der Gäste durch Hans Thumann, den Vorsitzenden des RRK, war die Verabschiedung von Monika Schoberer, unserer verdienten FSJlerin, die sich hervorragend eingebracht und bewährt hatte und deshalb von allen ein gutes Zeugnis ausgestellt bekam.
An der Treppe zum Balkon hatte sich Boris Ehrenstein mit einer Pinwand aufgebaut, bat die Leute vor seine Handy-Kamera, drückte ihnen ihr vorbereitetes Namensschild in die Hand wie beim Erkennungsdienst, schoß das Foto und setzte ein Check Mark in die vorbereiteten Charts, die die Fotos aufnehmen sollen. Sie sollen im Flur des Bootshauses der Identifizierung von Klubmitgliedern dienen, die neu sind oder die man schon so lange kennt, daß man sich scheut, nach ihrem Namen zu fragen.
Und dann stand da vor dem Bootshaus dieser nagelneue, türkisfarbene, 17 m lange Schellenbacher C-Achter, ruderbar mit Skull und Riemen, mit einem Blumengebinde im Bug, der getauft werden sollte. Wie aber kam es dazu, fragten sich viele überrascht. Das Boot im Wert von ca. 30.000 € verdanken wir unserem langjährigen Klubmitglied Lisel Popp und der ter Group in Hamburg, bei der Lisel Anteilseignerin ist. „Christian Westphal, Gesellschafter der Firma, bekam 2021 einen Anruf des RC Favorit Harmonia Hamburg mit der Bitte um eine Spende für ein neues Boot mit Namen Walter Westphal (dem Großvater von Christian W.) Die Spende wurde zugesagt. Doch dann erinnerte sich Christian Westphal, daß ja auch Lisel dem Rudersport zugetan ist; also fragte er, ob auch ihr Verein ein neues Boot gebrauchen könnte.“ Was für eine Frage! Natürlich wurde das Angebot dankend angenommen. Lediglich die Skulls mußten vom Klub finanziert werden.
Es gab den Vorschlag, das Boot auf den Namen von Lisels Vater, Artur Popp, ehemals Mitgesellschafter von Walter Westphal, zu taufen, doch da es sich um ein Jugendboot handelt, ist daraus der Name „Poppi“ geworden. Getauft wurde das Boot von der Spenderin Lisel Popp. Eine Crew von Jugendlichen hat das Boot zu Wasser gelassen und unter dem Jubel der Anwesenden die Jungfernfahrt absolviert.
Angesichts der unsicheren Wetterlage hatte man die Bootshalle weitgehend geräumt, bestuhlt und geschmückt, aber dann waren doch wieder etliche Tische ins Freie getragen worden. Doch just als Leistungssportwart Dr. Georg Graml mit der Siegerehrung begann, fielen die ersten Regentropfen und das Geschehen verlagerte sich in die Bootshalle. Dort wurden dann die Deutschen, Bayerischen Meister und die Sieger bei der Regatta in Nürnberg geehrt.
Ganze 73 Siege hat der RRK zu diesem Zeitpunkt in der Saison vorzuweisen, Regatten in Regensburg und Nürtingen stehen noch aus, so daß auf eine weitere Aufbesserung zu hoffen ist. Die aktive Mannschaft besteht nicht nur aus Kindern und Junioren, sondern auch aus erwachsenen Ruderinnen und Ruderern, insbesondere im Masters-Bereich. Den haben Olav Digutsch und Tibor Hettich seit dem Winter bzw. Frühjahr sehr engagiert aufgebaut. Im Winter gab es einen sehr gut besuchten Ergometer-Termin; seit dem Frühjahr rudern die Masters regelmäßig am Sonntag um 9 Uhr.
Im Seniorenbereich, unserer kleinsten Gruppe, sind vor allen Mira, Rosa und Tabea zu nennen. Mira Moch hat im Frühjahr ihre Leistungssportkarriere offiziell beendet, ist aber noch auf den deutschen Großboot-Meisterschaften angetreten und hat dort im Achter Gold geholt sowie eine Silber- und eine Bronzemedaille.
In der größten Gruppe, bei den Junioren, sind 20 Sportler*innen aktiv. Hervorzuheben sind die Medaillen auf den diesjährigen deutschen Jahrgangsmeisterschaften. Roman Winkler errang Bronze im Leichtgewichts-Junior-A-Achter, Moritz und Emil Weighart erhielten Bronze im schweren Junior-A-Vierer ohne Steuermann. Deutsche Meisterinnen im Juniorinnen-B-Vierer ohne Steuerfrau wurden Sara Meckl und Johanna Stockbauer, die auch noch Bronze im Juniorinnen-B-Doppelvierer mit Steuerfrau Madison Hopfenbeck gewinnen konnten.
Bei den Bayerischen Meisterschaften haben unsere Junioren und Juniorinnen acht bayerische Meistertitel gewinnen können.
Auch im Kinderbereich wird sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport intensiv gearbeitet. Hier hat Isabella Jahn einen bayerischen Meistertitel erringen können.
Zu erwähnen ist noch das Engagement des RRK im Schulrudern, an dem sich das AMG und das VMG und Schulen aus ganz Bayern beteiligen. Bei der kürzlich durchgeführten Schulregatta hat sich das AMG für das Finale in Berlin für „Jugend trainiert für Olympia“ qualifiziert.
Abschließend gratulierte Dr. Georg Graml den erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern, dem Trainingsleiter Raban Schürmann sowie Benedikt Lintl und Monika Schoberer, die sich in dieser Saison außerordentlich eingesetzt haben.
Der kulinarische Teil des Abends konnte dann wieder im Freien stattfinden. Es gab hervorragendes Schwein vom Spieß oder Kartoffelgratin für die, die es fleischlos mögen. Zu Discoklängen tanzte man in die Nacht hinein.
Ein großes Lob gebührt dem Festausschuß, der sich in der Ausgestaltung des Festes von Jahr zu Jahr selbst übertrifft, und den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern, ohne die so ein Fest nicht zu stemmen wäre. Dies ist durchaus auch als Appell zu verstehen.
Text und Fotos: R. F. Dietze