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Die Kulturfahrt nach Niederösterreich

10.05.2024

Die Kulturfahrt durch das Kamptal und nach Zwettl war eine gut organisierte Reise, die dank einer disziplinierten Gruppe auch sehr harmonisch abgelaufen ist. Es gab interessante Führungen: im Schloß Greillenburg, im Stift Altenburg, in der Weinerlebniswelt Loisium sowie in der Stadt Zwettl und im Zisterzienser-Stift Zwettl. Wenn man sich nur alles merken könnte.

Spannend war die ganze Zeit über der Wettlauf mit den Wolken; stets befürchteten wir, vom Regen überrascht zu werden oder gar den ganzen Tag im Dauerregen verbringen zu müssen. Doch nichts von alledem geschah. Es müssen himmlische Heerscharen unterwegs gewesen sein, denn nur wenn Engel reisen, lacht der Himmel. Meist bot die Landschaft eine gelb-grüne Pracht anstelle eines verregneten Einheitsgraus.

Das Nachtmahl am Freitagabend nahmen wir im Cobaneshof unweit unseres Quartiers, dem Hotel Schloß Haindorf, ein. Für den Rückweg zum Quartier waren Taschenlampen empfohlen worden. Doch angesichts der Dunkelheit und der unsicheren Wetterlage wählten die meisten dann doch die Rückfahrt im Bus.

Unser erstes Ziel am Samstag war das Schloß Greillenstein. „Das Renaissanceschloß Greillenstein zeigt von außen eine gelungene Symbiose von schlichter Renaissancefassade mit den vorgelagerten, mächtigen barocken Balustraden. Dieses Konzept wiederholt sich im Arkadenhof“, liest man im Reiseführer.

„Anstelle einer alten Wehrburg ließ Hans Georg III. von Kuefstein ein Renaissanceschloss erbauen. Der Renaissancebau ist in seinen Ausmaßen bis heute unverändert geblieben. Die Ausstattung der Räume und auch der Bau selbst blieben von allen Kriegen verschont.“

Greillenstein ist insofern einzigartig, als es eigentlich ein Amtssitz war, der der Verwaltung der Region diente, der aber schon im 17. Jahrhundert aufgegeben worden war, und nahezu unberührt erhalten geblieben ist. Highlights der detailreichen Führung waren der Landgerichtssaal, die Registratur, die Kapelle, die Bibliotheken und der sogenannte Türkensaal.

Von Greillenstein ging es zurück zum Stift Altenburg, dem „Barockjuwel des Waldviertels“, das im 18. Jahrhundert über einer mittelalterlichen Klosteranlage errichtet wurde, die seit den 1980er Jahren ausgegraben wurde und seither als „Kloster unter dem Kloster“ präsentiert wird. Eine Besonderheit des Stifts ist die groteske „Krypta“, „in der der Tod barocke Urständ‘ feiert.“  Sie entstand, weil ein Unterbau für die Bibliothek erforderlich war, ist aber nie als Krypta genutzt worden.

Als nächster Programmpunkt stand die Besichtigung der WeinErlebnisWelt Loisium in Langenlois an, wo man mit Hilfe des amerikanischen Architekten Steven Holl eine faszinierende Symbiose von Moderne und Tradition über dem bis zu 900 Jahre alten und ca. 1,5 km langen Kellerlabyrinth und einen touristischen Anziehungspunkt par excellence für die ganze Region geschaffen hat.

>> Das Konzept „under the ground“, „in the ground” und “above the ground” lädt sowohl im mystischen Weinkeller als auch in den Räumlichkeiten mit grandiosem Ausblick über die Weingärten zu vinophilen Erlebnissen der Extraklasse ein <<, heißt es in einer Broschüre über  Langenlois, der größten Weinstadt Österreichs. Das Konzept hat sich so gut bewährt, daß bereits weitere Weinwelten „am Standort Südsteiermark, an welchem 2012 das zweite sowie 2022 in der Champagne das dritte LOISIUM Wine & Spa Hotel  eröffnet wurde.“

Im Verlauf der Führung durch die  Winzerin Anna Leithner erfuhren wir „wie die Traube zum Wein wird, was das Winzerleben in vergangenen Epochen ausmachte und wie die moderne Wein- und Sektproduktion heute funktioniert.“ Anschließend konnten wir uns in der Vinothek von der Qualität der Sorten Grüner Veltliner und Riesling überzeugen. Verköstigt wurden wir am Abend desselben Tages in unserem Quartier, dem Hotel Schloß Haindorf.

Auf dem Heimweg am Sonntag haben wir uns noch Zwettl und das Stift Zwettl vorgenommen. Die Bezirkshauptstadt Stadt Zwettl ist eng mit dem Namen Friedensreich Hundertwasser verbunden,  der zeitweise unweit der Stadt eine Mühle bewohnte und sich bewegen ließ, für den Hauptplatz der Stadt, der früher nur Parkplatz war, eine monumentale Brunnenlandschaft zu kreieren, die inzwischen zum Wahrzeichen von Zwettl und zum touristischen Anziehungspunkt der Stadt geworden ist. Weitere architektonische Kostbarkeiten konnten wir im Verlauf einer Stadtführung kennenlernen, die uns vom Hauptplatz zum Rathaus und über die Hauptstraße bis zum achteckigen Antonturm der Stadtmauer hinunter ins Tal der Zwettl alias Svetla, die der Stadt ihren Namen gab, und entlang der 917 m langen Stadtmauer zu unserem Ausgangspunkt zurückführte. Ein Highlight war das Sonnentor Stadt-Loft an der Stadtmauer: ein „historisches Gründerhaus aus dem 13. und 14. Jahrhundert“, das man auch über eine Stiege vom Tal aus erreichen kann. Ein Aussichtssteg erlaubt einen Blick über die Promenade, den Naturgarten und das Anwesen mit seinem gotischen Gewölbe, einem mittelalterlichen Stockhaus mit freigelegter Rauchküche und einer 400 Jahre alten Eingangstür.

Nach einer Stärkung im Stiftrestaurant Zwettl, ließen wir uns noch die Besonderheiten des Stifts Zwettl nahebringen, das seit seiner Gründung im Jahr 1138 ohne Unterbrechung besteht und damit das älteste Kloster des Waldviertels ist. „Kreuzgang, Brunnenhaus, Kapitelsaal, Dormitorium, Scriptorium und Necassarium sind herausragende Beispiele mittelalterlicher Baukunst.“ Davon hatten wir uns bei 8° - 10 ° kühlem, aber schönem Wetter überzeugen können.  Daß wir auf der Heimfahrt in den Regen kamen, wegen eines Graupelschauers sogar Unfällen auf der Gegenspur der Autobahn gewahr wurden, paßte so ganz in die Wetterkapriolen, die für diese Fahrt typisch waren. Im Bus stattete Sabine Schmieder dem Organisatoren-Team Thumann/Koller den Dank der Reisegruppe mit Geschenken aus der Vinothek Loisium ab. Auf die Kulturfahrt 2025 darf man schon jetzt gespannt sein.

Text und Fotos: R. F. Dietze 

 

 

 

 

 

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