RRK Intern

Die Chiemsee-Wanderfahrt

24.10.2021

Kalt war’s, aber unterm Strich doch eine schöne Wanderfahrt

Zwei Hochs sollten sich an diesem Wochenende über unserem beabsichtigten Ruderrevier zu einem spätsommerlichen Hoch vereinen und uns ein schönes Rudererlebnis ermöglichen. Von daher entsprach das Wochenende am Chiemsee nicht ganz unseren hohen Erwartungen, denn an beiden Rudertagen herrschte vormittags Hochnebel, der die Temperaturen nicht aus dem einstelligen Bereich gelangen ließ. Zudem wehte ein frischer Wind, der unsere ursprüngliche Routenplanung zunichte machte, so daß wir am Samstag die geplante Tour in Richtung Gstadt und Fraueninsel abbrechen und uns auf den westlichen Teil des Sees beschränken mußten.

Wenn uns (vor allem den Steuerleuten) auch die Kälte zu schaffen machte, so bescherte diese  Kursänderung doch selbst alten Chiemsee-Hasen eine Erstbefahrung, denn noch nie zuvor hatten wir Urfahrn und dem ganzen Kailbacher Winkel so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Doch hier waren wir relativ windgeschützt und hatten glattes Wasser.   Weiter ging’s in den Aiterbacher Winkel, der uns bisher immer als „Schafwaschener Bucht“ verkauft worden war. Auch dort fuhren wir die große Runde, bis uns der Strand-Kiosk von Rimsting magisch anzog, auch wenn wir dort im Freien sitzen mußten. Aber immerhin gab es Tee, Kaffee, Brezen und Kuchen, was die Lebensgeister wieder aufmunterte. 

Nach dieser Rast setzten wir die Fahrt bis Prien fort und querten dann hinüber zur Herreninsel, wo wir den Schloßblick von der Westseite her genossen, ehe wir am Südufer der Insel entlang bis zu deren Ende fuhren. Allerdings wagten wir uns weder über die seichte Stelle östlich der Insel noch in die Passage zwischen Herren- und Krautinsel, wo sich die Wellen schon ziemlich aufgeschaukelt hatten. Statt dessen kehrten wir um und steuerten den heimatlichen Hafen bzw. die Mühlner Bucht vor unserem Quartier, dem Wagnerhof, an, wo wir die Fahrt des ersten Tages laut GPS nach 22 km beendeten und uns Cappuccino und Zwetschgenstreuselkuchen beim Oberleitner gönnten. Abends ging es dann in die Post, wo sich nach dem Essen keine Bedienung mehr blicken ließ, so daß wir den geselligen Teil des Abends im Frühstücksraum des Wagnerhofs fortsetzten.

Auch der Sonntag begann kalt, grau und nebelig mit ganzen 8° C. Doch dieses Mal waren wir gegen die Kälte gewappnet. Der Vorteil dieser Wetterlage: ruhiges, spiegelglattes Wasser, sprich: ideale Ruderbedingungen, so daß wir am Sonntag die ursprünglich geplante Samstags-Tour nachholen konnten. Vorbei an Gstadt, Gollenshausen und dem Malerwinkel ruderten wir bis kurz vor Seebruck, machten dann aber kehrt, um rechtzeitig zum Mittagessen die Fraueninsel zu erreichen. Während sich der Nebel immerhin soweit lichtete, daß man beide Ufer des Sees sehen und sich orientieren konnte, ruderten wir mitten auf dem See auf die Nordspitze der Fraueninsel zu, die wir im Uhrzeigersinn halb umrundeten, um in der Bucht an der Südspitze anzulegen. Dort legten wir die Boote an Land und verteilten uns auf die verschiedenen Gasthäuser der Insel, wobei wir das Glück hatten, vor dem Troß eines Fahrgastschiffes in der Alten Linde einzutreffen, wo uns sonst aufgrund der Corona-Maßnahmen, eine lange Wartezeit bevorgestanden hätte. Gestärkt mit Kürbissuppe und geräucherten Renkenfilets traten wir die Heimfahrt an, wobei wir nicht den kürzesten Weg wählten, sondern, da wir inzwischen unter blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein rudern konnten, den Weg von der Fraueninsel um die Herreninsel im Uhrzeigersinn einschlugen. Inzwischen war es später als sonst geworden, so daß wir nach dem Abriggern und Verladen der Boote die Heimfahrt antreten mußten, ohne noch einmal beim Oberleitner eingekehrt zu sein. Chauffiert von Karin und Günter ging’s über die B 15 zurück nach Regensburg, wo wir gegen 20 Uhr eintrafen.

Die sonnigen Nachmittage haben uns die Qualen der Vormittage vergessen lassen, so daß wir die Wanderfahrt insgesamt doch als gelungene Unternehmung und schönes Erlebnis betrachteten, hatten doch die Umstellungen und Fahrplanänderungen selbst alten Chiemsee-Hasen neue Aspekte des Chiemsees und sogar einige Erstbefahrungen beschert. Immerhin hatten wir an beiden Tagen rudern können, was am Chiemsee keine Selbstverständlichkeit ist und hatten am zweiten Tag sogar ideale Ruderbedingungen, so daß wir unsere Routen frei wählen konnten. Und auch von Regen sind wir Gott sei Dank verschont geblieben. Die Tatsache, daß ein Teil der Mannschaft im nahegelegenen Schalchenhof bei Gstadt logieren mußte, tat dem Zusammenhalt der Gruppe keinen Abbruch. Dem Organisatoren-Team sei Dank für diese schöne Wanderfahrt.

RFD

Text und Fotos: R. F. Dietze

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