Ruderer beleben die seit 1955 bestehende Städtepartnerschaft Aberdeen – Regensburg
Wie schon in den Jahren 2018 und 2019 sind – nach einer coronabedingten Zwangspause – auch in diesem Jahr wieder 38 Schulruderer und –ruderinnen mit einem siebenköpfigen Trainerteam zu Gast beim Regensburger Ruder-Klub von 1890 e.V., um hier ein einwöchiges Trainingslager zu absolvieren. Die Erfolge der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig dieses Training in Zusammenarbeit mit den Regensburger Ruderern und Ruderinnen ist, so daß sich auch die lange und logistisch herausfordernde Anreise aus dem hohen Norden lohnt. Denn es müssen nicht nur zwei Gespanne mit über zwanzig Booten und einem Motorboot über Land und auf dem Wasser (mit der Fähre von Newcastle nach IJmuiden in Holland) hierher gelenkt werden; auch für die Crew war die Anreise anstrengend, weil nach der Bahnfahrt von Aberdeen nach London der Flug nach München nicht zur Verfügung stand, so daß es mit dem Eurostar unter dem Ärmelkanal hindurch nach Brüssel ging, von wo dann doch nach München geflogen werden konnte. Fehlte nur noch der Transport von 38 Personen nach Regensburg, der nur durch einen mehrfachen Shuttle Service der Bootswagenfahrer zu bewältigen war.
Und dann war da der Schnee . . . der die Schotten aber nicht daran hinderte, ihr Trainingsprogramm in Angriff zu nehmen. Am Dienstag wurde die schottische Crew von Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer im Alten Rathaus auf englisch begrüßt und willkommen geheißen, worauf sich eine der schottischen Ruderinnen im Namen des gesamten Teams auf deutsch bedankte. Die anschließende Stadtführung fanden die schottischen Gäste sehr lebendig und interessant, so daß auch diejenigen, die schon das zweite oder gar dritte Mal in Regensburg dabei sind, Neues erfahren konnten.
Am Mittwoch meinte es Petrus dann doch gut mit den Schotten. Es sei der wärmste Tag, den sie in diesem Jahr bisher erlebt hatten, hieß es, und so wurde der Tag für intensives Training zur Mannschaftsfindung genutzt. Auch Boote mit Regensburger Beteiligung gingen auf Wasser, was darin gipfelte, daß man scherzhaft den Wunsch äußerte, ein paar von den Jungs und Mädels mitnehmen zu dürfen.
Das Training wird noch bis zum Samstag fortgesetzt. Die Schotten wollen es sich aber nicht nehmen lassen, am Sonntag vor ihrer Abreise noch geschlossen bei der Eröffnung der Rudersaison 2022, dem traditionellen Anrudern teilzunehmen. Das dürfte dann der krönende Abschluß dieses Besuchs in Regensburg sein.
Das jährliche vorösterliche Trainingslager in Regensburg ist als Dauereinrichtung gedacht und natürlich gibt es auch eine Einladung zu einem Gegenbesuch der Regensburger in Aberdeen. Leider hat sich dieser bislang noch nicht realisieren lassen, doch Interesse besteht allemal. Schaumeramal . . .
Text und Fotos: R. F. Dietze